Zahlen und Fakten

Bundesland
Ort
Hohen Neuendorf, Deutschland
Jahr
2022
Förderlinie
Kategorie
Träger
Schadensbild
Gattung
Fördersumme
13.000,00 Euro

Das Stadtarchiv Hohen Neuendorf entstand zu Beginn der 1990er-Jahre. Zuvor gab es in den Gemeinden Bergfelde, Borgsdorf, Hohen Neuendorf und Stolpe, aus denen die Stadt hervorgegangen ist, keine eigenen Archive. Auch wenn das Verwaltungsschriftgut aus der Zeit nach 1945 stetig vervollständigt werden konnte, lassen sich die Lücken in der Überlieferung vor 1945 kaum schließen. Umso bedeutsamer sind die nahezu vollständig erhaltenen Baupolizeiakten von 1878 bis 1945, die lange in einer Außenstelle des Rathauses gelagert worden waren. Als historische und bevölkerungssoziologische Quellen haben sie ein hohes Auswertungspotential. 

Zudem lässt sich an dem Bestand die Stadtentwicklung nachvollziehen, die unmittelbar an die Entwicklung des Verkehrswesens gekoppelt war: Wo Bahnhöfe entstanden, wurden auch die ersten größeren Wohn- und Geschäftshäuser gebaut. Die wachsende Nähe zu Berlin lockte zunehmend Menschen in die Randgebiete. Auch der sich in den Anfangsjahren des Nationalsozialismus entwickelnde Trend, Arbeitersiedlungen mit Kleinhäusern zu bauen, lässt sich an den Akten nachvollziehen. Zudem dokumentieren sie das Entstehen zahlreicher Behelfsheime als Folge der Bombardierung Berlins im Zweiten Weltkrieg. 

Aufgrund der früheren unsachgemäßen Lagerung waren die Baupolizeiakten stark verschmutzt und nur eingeschränkt benutzbar. Im BKM-Sonderprogramm wurden Deckel und hervorstehende, besonders verschmutzte Blattkanten trockengereinigt. Nicht fadengeheftete Akten wurden in Jurismappen umgebettet. Um die gereinigten Unterlagen zu schonen und die Benutzung zu erleichtern, ist eine Digitalisierung und Veröffentlichung im Archivportal geplant.