Zahlen und Fakten

Bundesland
Ort
Magdeburg, Deutschland
Jahr
2020
Förderlinie
Kategorie
Schadensbild
Gattung
Materialität
Fördersumme
4.500,00 Euro

Die im Jahr 965 erstmals bezeugte jüdische Gemeinde in Magdeburg gehört zu den ältesten ihrer Art in Deutschland. Nach der Vertreibung ihrer Mitglieder 1492 siedelten sich im 18. Jahrhundert erneut Juden in der Stadt an. Mit der 1851 geweihten Alten Synagoge in der Magdeburger Altstadt verfügte die wachsende Gemeinde wieder über ein Gotteshaus. Sie wurde während der nationalsozialistischen Novemberpogrome 1938 zerstört und wenige Monate später gesprengt. Nach dem Zweiten Weltkrieg formierte sich die Gemeinde langsam neu und bezog neue Gemeinderäume.

Nicht nur das Gebäude, auch das Archiv war 1938 zerstört worden. Der Bestand aus der Zeit nach 1945 beinhaltet ca. 50 Regalmeter Akten mit heterogenem Schriftgut zu Einzelpersonen und Ereignissen, Dokumentationen zu jüdischen Friedhöfen in Sachsen-Anhalt sowie Briefe und Fotos zum Wiederaufbau und der Neuorganisation der jüdischen Gemeinde in Magdeburg in der Nachkriegszeit.

Das Archivgut bestand bislang aus einer ungeordneten Sammlung von Dokumenten, Briefen und Fotos, sodass Recherchen kaum möglich waren. Zudem wurde der Bestand in ungeeigneten Behältnissen gelagert, weshalb einige Schriftstücke deutliche Verfallsspuren zeigten. Ziel der geförderten Maßnahmen war die Neuordnung und Erschließung sowie die Umbettung der Bestände, um eine dauerhaft fachgerechte Lagerung zu ermöglichen.