
Zahlen und Fakten
Die Kirchenbibliothek zu Fürstenau im Odenwald geht auf die Privatbibliothek des lutherischen Pfarrers und Hofpredigers des Grafenhauses Erbach-Fürstenau, Christian Müller († 1892), zurück. Sie umfasst etwa 4.000 Bücher und Schriftstücke vom 15. bis zum 19. Jahrhundert, darunter auch Inkunabeln und Erstdrucke aus der Reformationszeit. Dieser Sonderbestand mit einem Schwerpunkt auf Kirchengeschichte und Praktischer Theologie befindet sich seit den 1970er-Jahren in der Bibliothek der Lutherischen Theologischen Hochschule Oberursel.
Diese Bibliothek, die in Hessen entstanden ist und dort auch aufbewahrt wird, ist aufgrund ihres weiten Themenspektrums quer durch alle theologischen Disziplinen von überregionaler Bedeutung. Während des Zweiten Weltkriegs wurden Teile des wertvollen Bestands beschädigt. Jedoch konnten die Bände bisher aufgrund mangelnder finanzieller Ressourcen nicht auf Schäden hin untersucht werden, um diese anschließend zu beheben und den Bestand zu erhalten.
Im Rahmen einer KEK-Modellprojektförderung sind die sichtbaren Schäden an den Druckwerken fachgerecht erfasst worden. In weiteren Projekten sollen zum einen manche dieser Schäden beseitigt werden (Reinigung). Zum anderen soll der durch diese Schäden verursachte Zerfallsprozess unterbunden werden (Verpackung). Mit der Beseitigung mechanischer Schäden an seltenen und unikalen Objekten (Restaurierung) werden alle diese Maßnahmen den Bestand auf lange Zeit hin erhalten und seine Nutzung ermöglichen. Ein Neubau der Bibliothek mit Fertigstellung im Juli 2021 wird die Lagerungsbedingungen künftig verbessern.