Zahlen und Fakten
Die Palmblatthandschriften-Sammlung der Staats- und Universitätsbibliothek (SUB) setzt sich aus Schenkungen der Indologen Otto Schrader (1855–1919) und Gustav Salomon Oppert (1836–1908) sowie einer bedeutenden Beisteuerung durch den Wandsbeker Kaufmann Bernhard Wibelitz zusammen. Die Handschriften sind teilweise im Verzeichnis der Orientalischer Handschriften in Deutschland erfasst. Die Sammlungsaktivitäten der SUB zu jener Zeit fanden im Kontext der Gründung des Kolonialinstituts im Jahr 1908 statt, das später zur Universität Hamburg wurde und u. a. einen Lehrstuhl für orientalische Geschichte und Kultur besaß.
Heute forschen Wissenschaftler·innen des Centre for the Studies of Manuscript Cultures (CSMC) der Universität Hamburg zu inhaltlichen und materialwissenschaftlichen Aspekten des Bestands und erarbeiten mit der SUB eine Erschließung der seit 2018/19 digitalisierten Sammlung. Durch Integration in Forschung und Lehre bietet die Sammlung einen praxisnahen Einblick in altindische Schreibkulturen und Überlieferungspraktiken. Anfragen zum Transport einzelner Stücke innerhalb der Einrichtung sowie Leihanfragen steigen in diesem Zusammenhang stetig an.
Deshalb werden schonende Einzelverpackungen benötigt, die auch eine geeignete Beschriftung erlauben. Individuell angepasste Verpackungen vereinfachen den Zugriff, wodurch das empfindliche Palmblattmaterial weniger beansprucht wird. Die Sammlung umfasst 487 unikale Handschriften mit charakteristischen Abmessungen und individuellen Merkmalen. Hauptziel des Projekts im BKM-Sonderprogramm ist es, jedes Objekt in maßgeschneiderte, säurefreie Schutzverpackungen zu legen, um ihre Handhabung zu vereinfachen und andere Handschriften nicht zu beeinträchtigen. Die Sammlung wird darüber hinaus im Tresorraum der SUB gelagert, was optimale konservatorische und sicherheitstechnische Bedingungen gewährleistet.