Zahlen und Fakten

Bundesland
Ort
Mainz, Deutschland
Jahr
2024
Förderlinie
Maßnahme
Gattung
Materialität
Überlieferungssegment
Fördersumme
19.160,00 Euro
Eigenmittel
19.160,00 Euro
Gesamtmittel
38.320,00 Euro
Bände (Bibliothek)
777

Die in der Martinus-Bibliothek verwahrten Bücher aus dem Nachlass Stephan Alexander Würdtweins (1719 –1796) geben nicht nur Einblick in die einzigartige Zusammensetzung und Sammlungsgeschichte der für die Geschichte des Erzbistums Mainz zentralen Kleriker- und Gelehrtenbibliothek. Sie dokumentieren auch die Geschichte des bis ins 18. Jahrhundert unangefochtenen Machtzentrums des Heiligen Römischen Reichs. Ebenso veranschaulichen sie die Gedankenwelt eines einflussreichen Kirchenpolitikers zur Zeit der Aufklärung und lebhafter kirchenpolitischer Diskussionen. Die Urkunden-Editionen Würdtweins haben für die historische Forschung immer noch eine herausragende Bedeutung, da viele der Kurmainzer Archivalien im Zusammenhang mit Verwüstungen der Koalitionskriege, die im Mainzer Bistumsgebiet besonders gewütet haben, verstreut oder verloren sind. Der Nachlass enthält wertvolle Einzelstücke wie das "Theatrum universale omnium animalium quadrupedum" von 1755. Zahlreiche Bände enthalten mittelalterliche Fragmente als Makulatur. 

Aufgrund schlechter Lagerungsbedingungen in der Vergangenheit bot der Bestand ein sehr heterogenes Schadensbild von Staub- und Schimmelbelastung. Nach einer differenzierten Schadenskartierung durch die Bibliothek und der daran anschließenden angepassten Trockenreinigung abhängig vom Schadensbild (u. a. Schnitt, Einband, Vorsatz, erste und letzte Seiten sowie zum Teil eine seitenweise Trockenreinigung) durch einen externen Dienstleister konnten die nun gereinigten Bestände für die Benutzbarkeit wieder hergestellt und geschlossen im Würdtwein-Raum aufgestellt werden. Gleichzeitig kann diese Sammlung jetzt im Online-Katalog erschlossen und damit für die allgemeine und wissenschaftliche Öffentlichkeit sichtbarer und zugänglicher gemacht werden.