Zahlen und Fakten
Im Projekt wird ein Bestand trockengereinigt, der die frühneuzeitliche Kirchengeschichte im "Ursprungsland der Reformation" in besonderem Maße dokumentiert. Er umfasst vor allem die Überlieferung der Konsistorien von Magdeburg, Halberstadt, Quedlinburg und der Altmark von 1542 bis 1817. Im Rahmen der breitgefächerten Aufgaben dieser Konsistorien besteht der herausragende Wert des Bestands in seiner umfassenden Dokumentation der Arbeit geistlicher Oberbehörden über mehrere Jahrhunderte hinweg – von der finanziellen Versorgung kirchlicher Bediensteter und Einrichtungen über das Gottesdienst- und Schulwesen bis hin zur Aufsicht über Kirchen, Schulen und Stiftungen. Dabei bieten sich nicht allein einzigartige Einblicke in die Verfassung und Entwicklung von Kirche und Schule in benachbarten altpreußischen Konsistorialbezirken, sondern ebenso in umfassende Facetten des frühneuzeitlichen Alltags. Entsprechend vielfältig und intensiv ist die Nutzung dieser Überlieferung, die sich von der Religions- und Konfessionshistorie über die Demografiegeschichte bis hin zu bildungshistorischen Forschungen spannt. Das Projekt im BKM-Sonderprogramm sichert so die künftige Nutzbarkeit eines Bestands, mit dem die Reformation als transnational relevante und identitätsstiftende Epoche weiter konturiert werden kann.