
Zahlen und Fakten
Es ist geschafft: Die Restaurierung des Archivbestandes der Stadt Quakenbrück konnte 2022 zum Abschluss gebracht werden. 1235 als befestigter Grenzort im Norden des Fürstbistums Osnabrück gegründet, zeugt die bis ins Mittelalter zurückreichende Überlieferung von der wechselvollen Geschichte des Ortes mit besonderer Stadtverfassung als Burgmannenstadt und späterem Handels- und Gewerbezentrum im Osnabrücker Nordland. Aufgrund eines Lagerungsschadens, der bereits während des Zweiten Weltkriegs entstanden war und vornehmlich Schriftgut des 18.-19. Jahrhunderts betraf, drohte das Kulturgut unterzugehen.
Der Bestand wurde zunächst in drei Schadenskategorien von mechanischen Schäden und Verschmutzungen bis hin zu mikrobiellem Befall mit bereits eingetretenem Papierzerfall eingeteilt. Im BKM-Sonderprogramm wurde das Archivgut der ersten beiden Schadenskategorien bereits 2019 und 2020 restauriert. 2022 konnten nun auch die Objekte der dritten Kategorie mit den schwersten Schäden behandelt werden. Projektziel war abermals die Wiederherstellung der Benutzbarkeit des Archivguts. Aufgrund der Schwere der Schäden war eine vollumfängliche Restaurierung dieser Schadenskategorie jedoch bereits vor Projektbeginn ausgeschlossen worden. Das restaurierungsfähige Archivgut wurde blattweise trockengereinigt und plangelegt. Im Bedarfsfall wurden Risse geschlossen und in ihrer Substanz besonders geschädigte Seiten großflächig mit Archibond Tissue stabilisiert. Zuletzt erfolgte eine normgerechte Verpackung, um eine dauerhafte Sicherung zu gewährleisten. Nach vier Jahren Projektzeit ist der im Niedersächsischen Landesarchiv Abteilung Osnabrück verwahrte Archivbestand der Stadt Quakenbrück wieder uneingeschränkt benutzbar. Lediglich 2% der über 5.000 Archivalien sind aufgrund irreparabler Schäden für die Nachwelt verloren. Ohne die finanzielle Unterstützung im BKM-Sonderprogramm wäre die Bearbeitung aller restaurierungsfähigen Archivalien sicherlich nicht umzusetzen gewesen.