7.000 Urkunden gesichert - Teil II

Zerstörte Siegel, mikrobieller Befall, starke Faltungen und Verschmutzungen oder unsachgemäße Lagerung in säurehaltigen Kartonagen: Tausende der 190.000 Urkunden des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen sind akut gefährdet. Im Fortsetzungsprojekt wurden mit Mitteln des BKM-Sonderprogramms weitere Urkunden mit substantiellen und fortschreitenden Schäden gesichert. Die mit Siegeln versehenen Pergamenturkunden aus fünf Beständen der Abteilungen Rheinland und Ostwestfalen-Lippe sind zentrale Überlieferungen geistlicher und weltlicher Territorien, die von überregionalen, reichsweiten und nicht zuletzt europäischen Vernetzungen im Alten Reich zeugen.

Als wichtige historische Quellen stehen die Urkunden seit Jahrzehnten im Fokus der Forschung und Nutzung. Prominentester und ältester Urkundenfonds ist der des Reichsstifts Essen, einem etwa 845 gegründeten Frauenstift, das die Forschung als Prototyp weiblicher Landeshoheit diskutiert. Gesichert wurden zudem Urkunden aus dem Herzogtum Jülich-Berg sowie aus dem alten Lippischen Landesarchiv und dem Stift St. Marie Lemgo.