140 Jahre Industrie- und Technikgeschichte gesichert - Teil II

Die Werksakten im Stadtarchiv Gelsenkirchen bilden einen nahezu einzigartigen Quellenbestand zu Expansion, Krisen und Wandel der Ruhrindustrie und des Ruhrgebiets zwischen der Mitte des 19. und dem frühen 21. Jahrhundert und somit zu einer zentralen Epoche der deutschen Industrie- und Wirtschaftsgeschichte. Sie beinhalten Genehmigungsvorgänge, Zeichnungen und statische Unterlagen von Bauvorhaben und technischen Anlagen der vielfältigen Gelsenkirchener Industriebetriebe aus den Jahren 1866 bis 2006. Dicht und fast lückenlos dokumentieren sie die unterschiedlichen Phasen der Industrialisierungs- und Industriegeschichte zwischen Rhein, Ruhr und Emscher, insbesondere aus bau- und technikhistorischer Perspektive sowie am Beispiel der einzelnen Unternehmen und ihrer industriellen Infrastruktur. 

Ziel war es, einen Teil dieses Sonderbestands, der sich noch nahezu vollständig in den von der Verwaltung geführten Stehordnern mit Metallringheftung befindet, mit präventiven Bestandserhaltungsmaßnahmen magazintechnisch zu bearbeiten. Das Projekt hat ein bereits 2023 im BKM-Sonderprogramm gefördertes Vorhaben fortgeführt und wurde 2024 durch die Landesinitiative Substanzerhalt (LISE) kofinanziert.

Durch Trockenreinigung und eine sachgemäße liegende und geschlossen-geschützte Lagerung werden Schadensprozesse aufgehalten. Auch die säure- und metallfreie Verpackung beugt weiteren Schadensrisiken vor. Die Unterlagen werden heftungsfrei gelagert, so dass eine schadensfreie Nutzung durch einfache Entnahme sichergestellt ist. 

Die detailreiche Überlieferung ermöglicht eine umfassende Auswertung für industrie- und technikgeschichtliche Fragestellungen sowie Forschung zu Industriestandorten. Mit dem Projekt wird der Erhalt eines wichtigen und paradigmatischen Bestands der deutschen Industrie- und Technikgeschichte für die Zukunft gesichert.