Notfallvorsorge und -bewältigung
Allgemeines
Immer wieder wird Kulturgut durch Naturgewalten und besondere Ereignisse, oft technische Störungen oder menschliches Versagen, vernichtet, z. B. durch das Elbe- und Weißeritzhochwasser 2002 und 2006, den Brand der Herzogin-Anna-Amalia- Bibliothek in Weimar 2004, den Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln 2009 und den Wassereinbruch in der Albertina in Wien im gleichen Jahr. Auch wenn gerade Naturkatastrophen, die in den nächsten Jahren wegen des Klimawandels häufiger zu befürchten sind, nicht verhindert werden können, so kann und muss man durch eine entsprechende Vorbereitung eine planmäßige und schnellstmögliche Bewältigung eines Notfalls absichern.
Notfallplanung
Die Notfallplanung wird allgemein in drei große Zeitfenster unterteilt: die Vorbereitung, die Bewältigung und die Nachbereitung eines eingetretenen Notfalls. Die Etablierung einer Notfallplanung ist eine Notwendigkeit jeder Kultureinrichtung. Bergungswege zur Rettung der wertvollen Kulturgüter in Archiven, Bibliotheken, Museen und anderen Sammlungen werden zumeist in den allgemeinen Brandschutzordnungen von Archiven und Bibliotheken nicht berücksichtigt.
Für den Schutz der wertvollen Kulturgüter in Archiven, Bibliotheken, Museen und anderen Sammlungen sind in den meisten Fällen wenige oder keine Schutzkonzepte vorhanden. Es muss daher die Aufgabe jeder Einrichtung sein, diesen Schutz organisatorisch, finanziell und personell abzusichern. Notfallplanung sollte von der Leitungsebene im Geschäftsgang etabliert und als eine der Grundaufgaben im Maßnahmenfeld der Bestandserhaltung verstanden werden. Neben dem Schutz der Kulturgüter wird dadurch auch die Senkung von Kosten für einen hoffentlich nie eintretenden Notfall erreicht.
- Notfallplanung ist eine bestandserhalterische Notwendigkeit in jeder Kultureinrichtung
- Notfallplanung sollte als Führungsaufgabe wahrgenommen werden
- Wichtiger Punkt der Notfallvorsorge ist eine umfassende Prävention