Grafiken
Passepartouts
Die schonendste und sicherste Aufbewahrung für Originalgrafiken ist die Lagerung im zweiteiligen Klapppassepartout. Da diese Aufbewahrung aber sehr kosten- und platzintensiv ist, kann sie in der Regel im Archiv oder der Bibliothek nur für die wertvollsten Stücke Anwendung finden. Entscheidet man sich für die Aufbewahrung in Passepartouts, sollten einheitliche Formate gewählt werden, um diese in Planschränken oder maßgefertigten Kästen übereinander gestapelt aufzubewahren. Auch die Rahmen für Ausstellungen sind dann nach diesen Standard-Passepartoutmaßen zu wählen.
Kartons und Klebstoffe
Sind Grafiken auf säurehaltige Kartons montiert und ist ein Entfernen der Kartons nicht möglich, ist es unumgänglich, diese durch Zwischenlagenblätter aus säurefreiem Museumspapier (120g/m²) voneinander zu separieren. Im Sinne der Langzeitaufbewahrung sind säurehaltige Bestandteile jedoch besser zu entfernen. Darauf enthaltene Informationen müssen dann aber ohne Verlust auf das neue Material übertragen werden.
Grundsätzlich ist von einem vollflächigen, aber auch teilweisen Aufkleben der Grafiken direkt auf Karton abzusehen, da chemische Schäden an der Grafik sowie Verwellungen auftreten können. Jede Art von Verklebung sollte wenn, immer mit reversiblen geeigneten Klebstoffen vorgenommen werden. Handelsübliche Weißleime sind nach dem Trocknen nicht mehr wasserlöslich und enthalten zumeist Weichmacher. Diese können das Papier irreversibel schädigen und die Alterung beschleunigen.
Lagerung
Grafiken sind immer liegend in Planschränken oder Mappen zu lagern. Idealerweise werden auch hier zwischen die einzelnen Grafiken säurefreie Zwischenlageblätter (30-120g/m²) eingelegt. Bei Farbdrucken und handkolorierten Blättern sollten sicherheitshalber keine Papiere mit alkalischer Reserve Verwendung finden, da in einigen Fällen eine Farbbeeinträchtigung durch die alkalische Einwirkung entstehen kann. Dabei ist darauf zu achten, dass nicht zu viele Grafiken übereinander gestapelt werden, da durch den hohen Druck die Bildschicht beschädigt werden kann.
Kleinere Gebrauchsgrafiken, z. B. Exlibris, können fachgerecht von Restaurator·innen mit Japanpapier-Fälzchen auf alterungsbeständige Kartons (ca. 300g/m²) montiert und einzeln oder im Konvolut (nicht mehr als zehn übereinander) in einen säurefreien Umschlag oder einer Jurismappe abgelegt werden. Beim Benutzen der Grafiken sind Handschuhe zu tragen, um die oft empfindliche Bildschicht nicht zu schädigen.
- Säurefreie Zwischenlagepapiere zwischen Grafiken einlegen (ohne alkalische Reserve)
- Sicherste, aber auch teuerste Aufbewahrung ist ein zweiteiliges Klapppassepartout
- Vollflächiges Aufkleben vermeiden
- Keine weichmacherhaltigen, wasserunlöslichen Weißleime benutzen
- Reversible Klebstoffe wie Stärkekleister oder Methylcellulose benutzen
- Liegende Aufbewahrung und nicht zu viele Grafiken übereinander stapeln, da sonst die Bildschicht leidet
- Handschuhe beim Benutzen tragen