Der Erhalt schriftlicher Originale in Archiven und Bibliotheken wird in diesem Jahr zum zweiten Mal in zwei Programmen gefördert: Dem BKM-Sonderprogramm und der KEK-Modellprojektförderung. Es befinden sich 115 Projekte beider Förderprogramme in der Umsetzung. Sie werden mit einem Förderbetrag von 2,7 Millionen Euro unterstützt.

Originalerhalt im Mengenformat – Das BKM-Sonderprogramm 2018

Das BKM-Sonderprogramm hat zum Ziel, mit den vom Bund durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) zur Verfügung gestellten Mitteln bestandserhaltende Mengenverfahren flächendeckend zum Einsatz zu bringen. Dies gilt insbesondere für die drei Verfahren Trockenreinigung, Entsäuerung und Schutzverpackung. Durch die zusätzlich bewilligten Bundesmittel stehen dieses Jahr insgesamt 2,5 Millionen Euro zur Verfügung, um dem Verlust schriftlichen Kulturguts in Archiven, Bibliotheken und anderen Gedächtniseinrichtungen durch Schimmel, Säure und unsachgerechte Lagerung in der Breite entgegenzuwirken. Im Jahr 2018 werden Projekte aus 15 Ländern und aus Bundeseinrichtungen gefördert. Sie entfallen zu je etwa 50 % auf die Sparten Bibliothek und Archiv.

Balkengrafik

Es werden im BKM-Sonderprogramm insgesamt 97 Projekte von Bund, Ländern, Kommunen, Kirchen, Stiftungen und weiteren Trägern gefördert. Etwa die Hälfte der unterstützten Vorhaben, 48 Projekte, wurden dabei von den Ländern beantragt, gefolgt von den Kommunen mit 21 Projekten und Stiftungen und sonstigen Trägern mit 15 Projekten. Aber auch 9 Bundes- und 4 Kirchenprojekte können gefördert werden.

Caring & Sharing – Die KEK-Modellprojektförderung 2018

Die von BKM und KSL geförderten Modellprojekte verfolgen einen exemplarischen Ansatz, bei dem einzelne Lösungswege als Good Practices nachnutzbar werden. Das diesjährige Motto der Ausschreibung "Caring & Sharing" unterstützt Gedächtnisinstitutionen bei der gezielten Überlieferungsentscheidung für unikale Schriftobjekte von herausragender kultur-, lokal- oder regionalgeschichtlicher Bedeutung. Im Mittelpunkt steht der objektschonende Umgang, denn der Originalerhalt bildet die Voraussetzung für jede weitere Form der Rezeption und Nutzung, sei es im Lesesaal, in einer Ausstellung oder in digitalisierter Form.

Um schriftliches Kulturgut auch perspektivisch zugänglich zu halten, sind außerdem prozessorientierte und ressourceneffiziente Vorgehensweisen und Workflows zu unterstützen, die die internen Abläufe optimieren und durch Kooperationen Synergien entstehen lassen. Im Jahr 2018 werden 18 Modellprojekte mit insgesamt über 200.000 Euro gefördert. Sie verteilen sich auf Stadt-, Kirchen- und Universitätsbibliotheken, Kommunal- und Landesarchive, Stiftungen, Museen und weitere Einrichtungen.