Vor fünf Jahren wurde das BKM-Sonderprogramm aufgelegt und damit erstmals ein Programm gestartet, das bundesweit Originale sichert. Zum Start 2017 stand eine Million Euro zur Verfügung, 2018 wurde das Volumen auf 2 Millionen erhöht und 2019 schließlich mit 4,5 Millionen Euro sogar mehr als verdoppelt. Im Rückblick kann das Jahr 2019 ohne Übertreibung als Rekordförderjahr bezeichnet werden. Wie kam es zu dieser Entwicklung?

Zwischen Haushaltsaufstellung und Bereinigungssitzung

Fachlich-inhaltlich war der Bedarf zur Sicherung der Originale in den Bundesweiten Handlungsempfehlungen berechnet und den Verantwortlichen zur Kenntnis gebracht worden. Auf bundeshaushaltspolitischer Ebene wurde dieser Bedarfsmeldung in kleinen Schritten gefolgt: Die erste Million im Jahr 2017 ist nicht über das reguläre Haushaltsaufstellungsverfahren eingeplant, sondern über die Bereinigungssitzung im Parlament zur Verfügung gestellt worden. In den Jahren 2018 und 2019 waren für das BKM-Sonderprogramm regulär eine Million Fördermittel im Haushaltsplan eingetragen, die jeweiligen Bereinigungssitzungen im Parlament haben zu Aufstockungen geführt.

Balkendiagramm BKM-Sonderprogramm

Das Rekordförderjahr 2019 hat alle Beteiligten in der Abwicklung herausgefordert: Die Ausschüttung der Mittel im BKM-Sonderprogramm ist an eine Kofinanzierung in Höhe von mindestens 50 % durch Landes-, Eigen- oder sonstige Drittmittel gebunden. Diese Gelder mussten von Archiven und Bibliotheken kurzfristig aufgebracht werden. Die Dienstleister∙innen hingegen sahen sich einem großen Zuwachs an Aufträgen gegenüber. Mit vereinten Kräften konnten 2019 jedoch nahezu sämtliche Mittel abgerufen und mehr als 130 Projekte umgesetzt werden. Das Rekordförderjahr hat gezeigt, dass die Akteur∙innen im Bereich Originalerhalt auch große Programme umsetzen können und nur an der mittelfristigen Planbarkeit justiert werden muss. In Archiven und Bibliotheken sind Originale aber weiterhin in hohem Maße im Erhalt gefährdet. Das zentrale Instrument zur Rettung ist auch hier ein Booster – allerdings für die Haushaltsmittelplanung.