Signieren und Stempeln
Schreibstoffe
Signaturen dienen der zweifelsfreien Identifikation, belegen die Provenienz und sind die Voraussetzung für die Auffindbarkeit des Archiv- und Bibliotheksgutes. Alles muss signiert werden, doch bleibt es oberste Priorität, die Originalmaterialien nicht zu beeinträchtigen. Zur Signierung bzw. Kennzeichnung der Akten, Bücher und sonstigen Materialien ist es wichtig, Schreibstoffe zu nutzen, die säure-, lösemittelfrei, wasserfest sowie lichtecht sind. Generell sollte ein Benutzen von Stempelfarben direkt auf den Originalen vermieden werden und einer reversiblen oder schonenden Beschriftung (Bleistift, Prägestempel) der Vorzug gegeben werden.
Signaturschilder
Wenn Materialien nicht direkt beschreibbar sind, können Signaturschilder Verwendung finden. Selbstklebende Signaturschilder können nur auf äußeren Verpackungen oder unempfindlichen Materialien, z. B. modernen Einbandmaterialien, die mit einer wasserabweisenden Schutzschicht überzogen sind, angewendet werden, da diese sonst irreversible Schäden hinterlassen. Selbst archivtaugliche Selbstklebeetiketten mit Acrylatbeschichtung sind nur bei geschlossenen, d. h. beschichteten Oberflächen, einsetzbar, da sie nur von solchen wieder ohne Rückstände ablösbar sind.
Selbstklebeetiketten auf äußeren Verpackungen, wie z. B. Kartons, sind unschädlich. Möchte man jedoch Fototaschen signieren, dürfen darauf auf keinen Fall Selbstklebeetiketten geklebt werden, da die enthaltenen Weichmacher durch die Verpackung auf die Fotoemulsion einwirken können. Signaturen aus säurefreiem Papier auf Leder- oder Pergamentbänden können mit einem reversiblen Klebstoff fixiert werden. Eine Alternative stellen wasseraktivierbare Klebeetiketten mit Dextrinbeschichtung dar, die ebenfalls reversibel sind, jedoch eine geringere Alterungsbeständigkeit als Stärkekleister aufweisen.
Bei wertvollen Objekten sollte man im Idealfall vom Aufkleben von Signaturschildern absehen, auch im Hinblick auf eine spätere Ausstellungsfähigkeit, da das Gesamtbild des Originals beeinträchtigt wird. Signaturfahnen aus alterungsbeständigem Papier, die lose in die Bücher eingelegt werden können und oben mit der Signatur herausschauen, können eine schonende Kennzeichnung für wertvolle Einbände darstellen.
- Selbstklebeetiketten schädigen das Original
- Signieren nur mit säurefreien, wasserfesten und lösemittelfreien Schreibstoffen
- Vor allem auf Leder- oder Pergamentbänden sind wasserlösliche, geeignete Klebstoffe und säurefreie Signaturschilder (kein Selbstklebematerial) zu verwenden.