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Säurehaltiges Papier

Absätze

Traditionelle Hadernpapiere

In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die traditionelle Papierherstellung aus haltbaren Hadernpapieren (hergestellt aus Alttextilien) durch neuartige Prozesse abgelöst, die Holzschliff als Rohmaterial verwendeten und mit einer sauren Leimung arbeiteten. Die so hergestellten Papiere waren zwar billig, aber nicht alterungsbeständig – sie vergilbten, wurden allmählich brüchig und veränderten sich bis zur vollständigen Zerstörung.

Durch Säure stark abgebautes Papier © Hessisches Landesarchiv
Durch Säure stark abgebautes Papier © Hessisches Landesarchiv

Bei guten Hadernpapieren verläuft das stetige und natürliche Altern (je nach äußeren Bedingungen) nur sehr langsam. Bei säurehaltigen Papieren sind diese Abbauprozesse stark beschleunigt. Die Gründe für diese Phänomene sind in der Industrialisierung der Papierherstellung zu finden. Durch die stetig erhöhte Zahl der Publikationen stieg auch der Papierbedarf sprunghaft an. Daher mussten Technologien entwickelt werden, um eine höhere Rohstoffausbeute sowie eine schnellere Herstellung des Papiers zu erreichen.

Technologische Neuerungen

Die erste dieser neuen Techniken war der 1670 eingeführte Holländer, eine Stoffmühle, die schneller und effizienter arbeitete und das langsame Stampfwerk ablöste. Es wurde überflüssig, die Hadernstoffe längere Zeit in Kalkbrühe zu lagern, um sie auf das Zerkleinern vorzubereiten. Die Kalkbrühe hatte aber den Vorteil, dass Calciumcarbonat in die Papiere gelangte, welches als alkalische Reserve zur Verlangsamung von Alterungsvorgängen und Abbauprozessen auch in der heutigen Restaurierung eingesetzt wird.

Eine weitere Verschlechterung des Papiers war die Erfindung der sauren Harzleimung von M. F. Illig (1806), die es möglich machte, den Papierfaserstoff vor dem Schöpfen der Einzelblätter im Ganzen zu leimen. Die aufwändige Einzelblattleimung wurde dadurch eingespart. Die Papiere wiesen aber schon im Moment der Fertigstellung einen sauren pH-Wert auf. 

Ausgaben des Jüdischen Nachrichtenblatts, deren Papier stark vergilbt und brüchig ist © Maria Kobold, Jana Moczarski
Beispiel für Säurefraß an Zeitungspapier © Maria Kobold, Jana Moczarski

Die dritte Neuerung in der Papierherstellung, die zu der starken Vergilbung der Papiere führte, war die Erfindung des Holzschliffs von F. G. Keller (1844), die zerkleinertes Holz zum Hauptbestandteil der Papierherstellung machte. Die schlechte Qualität des mechanisch zerkleinerten Holzschliffs wurde in der Weiterentwicklung durch chemischen Aufschluss zu hochwertigem holzfreien Zellstoff verbessert. Ab den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts stellte man die Technologie der Harzleimung aus Kostengründen auf Neutralleimung um, sodass die heutigen Schreib- und Druckpapiere wieder säurefrei und mit Ausnahme von Recyclingpapieren auch größtenteils holzfrei (d. h. ohne Lignin und Harzanteile) hergestellt werden.

 

  • Papiere vor 1850 altern (bei guten Lagerungsbedingungen) herstellungsbedingt nur sehr langsam
  • Papiere nach 1850 (bis ca. 1990) tragen im Allgemeinen schon ab der Herstellung einen großen Säureanteil in sich und altern schneller
  • Papiere nach 1990 sind zumeist neutral geleimt, säurefrei und in den höheren Qualitäten auch holzfrei

Quelle

  • Kobold, Maria; Moczarski, Jana; Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt; Hessisches Landesarchiv (Hrsg.) (2020): Bestandserhaltung: ein Ratgeber für Verwaltungen, Archive und Bibliotheken. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Darmstadt, ISBN 978-3-88443-058-3. DOI: 10.25534/tuprints-00011407

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