Haltbarkeit analoger Datenträger
Materialität
Analoge Materialien, die zur Speicherung von auditiven und bewegt-bildlichen Informationen genutzt werden, bestehen aus mehreren Schichten (Schichtträger und Schutzschichten). Die Haltbarkeit dieser Trägermaterialien ist im Verhältnis zu den traditionellen Beschreibstoffen, wie Papier und Pergament, relativ gering. Beispielsweise unterliegen Aufzeichnungen auf Nitrocellulosebasis einem ständigen Zerfallsprozess, der nur verlangsamt, aber nicht gestoppt werden kann. Nicht nur die nitrosen Gase bewirken einen stetigen Materialzerfall, sondern es besteht auch die Gefahr der Selbstentzündung. Die später aufkommenden Di- und Triazetatfilme sind zwar nicht selbstentzündlich, weisen aber häufig das sogenannte Essigsäure-Syndrom auf. Durch die Freisetzung von Essigsäure kommt es zur Ablösung der Emulsionsschicht. Diese Filme sind daher separat zu lagern bzw. umzukopieren und zu kassieren.
Lagerung
Außerdem kommt es bei zu geringer Luftfeuchtigkeit zum Schrumpfungsprozess des Schichtträgers der Acetatfilme. Dagegen bedingt eine zu hohe relative Luftfeuchtigkeit die Schichtzerstörung von analogen Datenträgern. Als besonders empfindlich gelten die Magnetbänder. Aufgrund ihrer Gelatinebeschichtung sind Filmmaterialien neben den chemischen Schäden anfällig für den Befall mit Mikroorganismen. Auswirkungen der Schäden zeigen sich an Veränderungen der Farb-, Ton- und Bildqualität. Durch optimale Lagerungsbedingungen können diese Mechanismen verlangsamt werden.
Nutzung
Bei der Nutzung von Film-, Bild- und Tonaufzeichnungen sollte unbedingt mit Baumwollhandschuhen gearbeitet werden sowie auf jede Manipulation an den Datenträgern verzichtet werden. Eine Digitalisierung dieser Materialien als konservative Maßnahme ist zumeist notwendig. Nur so ist es möglich, die enthaltenen Informationen dauerhaft zu sichern.