Bestandsschonende Konversion
Allgemeines
Grundsätzlich gilt: Durch die Reproduzierung bzw. Digitalisierung darf das Archiv- und Bibliotheksgut nicht in seiner Erhaltung gefährdet bzw. geschädigt werden. Als Ausnahme gilt das Kopieren stark geschädigter Objekte als letzte Form der Informationssicherung vor dem endgültigen Zerfall (Ersatzverfilmung).
Risiken
Eine Reproduktion (Kopie) sollte möglichst nur durch geschultes Personal vorgenommen werden. Hierbei ist jedoch zu bemerken, dass dem herkömmlichen Kopierer oder Tischscanner in jedem Fall eine Digitalkamera ohne Blitz oder ein Aufsicht-Scanner vorzuziehen ist. Besonders schonend ist der Scan mit einem Aufsicht-Scanner (ohne den Einsatz der Glasplatte), wenn Buchkeile oder eine häufig im Scanner integrierte Buchwippe verwendet werden können. Gerade gebundene Quellen und Bücher leiden durch das Anpressen im Normalkopierer oder Flachbettscanner, da die Bindung im Rückenbereich zu stark beansprucht wird. Auch schädigt die zwar nur kurz andauernde, aber starke Lichteinwirkung und Erwärmung beim Belichtungsvorgang die Objekte.
Es ist empfehlenswert, beschädigte und häufig genutzte Archivalien oder Bücher durch ein Digitalisat, einen Mikrofilm (Mikrofiche) oder ein Reprint zu ersetzen, um das Original vor unsachgemäßer Benutzung zu schützen. Deshalb ist zu erwägen, den Benutzer·innen (nach Klärung der Rechte) die Benutzung der Digitalkamera oder eines Handys zu erlauben, denn so können die Materialien geschont werden.
- Die Reproduzierung durch Kopierer ist prinzipiell zu vermeiden
- Flachbettscanner sollten nur für lose Blattsammlungen genutzt werden
- Kopieren führt zu irreversiblen Schäden an Einband und Bindung
- Digitalisate, Mikrofilme, Reprints etc. sind Möglichkeiten zur Schonung der Originale