Wissen, Kultur und Geschichte basieren in hohem Maße auf schriftlichen Dokumenten. Ihre Materialität macht sie zu gefährdeten Objekten: Wasser, Schmutz und Schädlinge, aber auch chemische Zersetzungsprozesse zerstören ihre Substanz. Die Aufgabe, schriftliches Kulturgut dauerhaft zu schützen und zu erhalten, kommt Archiven, Bibliotheken und ihnen verwandten Einrichtungen zu. Erfüllt werden kann sie nur gemeinschaftlich, über Länder- und Spartengrenzen hinweg. 

Originalerhalt in Perspektive

Im Jubiläumsjahr 2021 zeigen wir in einer Fotoausstellung in der Deutschen Digitalen Bibliothek zehn Objekte, die stellvertretend für die vielen Facetten des Originalerhalts in Archiven, Bibliotheken und Museen stehen. Wachsbücher, Seidenrollen, Zeitungen, Handschriften und Akten decken ganz unterschiedliche Gattungen, Materialitäten und Schadensbilder ab. Gemeinsam ist allen zehn Objekten, dass sie materielle Träger unseres kulturellen Gedächtnisses sind. Ihr Erhalt wird damit zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe.

Der Titel der Ausstellung schlägt einen Bogen zur internationalen Konferenz Originalerhalt in Perspektive, die am 23. und 24. November 2021 digital und in der James-Simon-Galerie auf der Berliner Museumsinsel stattfand. Mehr als 250 Teilnehmer·innen aus aller Welt diskutierten die Herausforderungen der Bestandserhaltung im 21. Jahrhundert. Die Vorträge sind auf unserem YouTube-Kanal abrufbar.