

Als einzige sparten- und länderübergreifende Stelle im Bereich Originalerhalt nehmen wir eine Vielzahl von Aufgaben wahr. Angesiedelt an der Schnittstelle zwischen Fachwelt, Einrichtungen und Politik sind wir zentraler Ansprechpartner für die Querschnittsaufgabe Originalerhalt auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Gemäß der "Bundesweiten Handlungsempfehlungen" führen wir fachliche und strategische Fragen zum Originalerhalt in Archiven und Bibliotheken systematisch zusammen und entwickeln Strategien für die weitere Zusammenarbeit. Die Kernaufgaben der KEK lassen sich vier Bereichen zuordnen.
Seit unserer Gründung spielt die Förderung von Projekten für die Erhaltung schriftlichen Kulturguts eine zentrale Rolle. Unsere Mittel setzen wir in zwei Förderlinien ein:
Wir helfen dabei, (Fach-)Information zum Originalerhalt in der Fachwelt, der Politik und bei Einrichtungen zu verankern.
Wir schaffen ein stärkeres Bewusstsein für den Originalerhalt in Fachwelt, Politik und Öffentlichkeit:
Wir schaffen Räume und Formate für die Kooperation auf länder-, sparten-, und trägerschaftsübergreifender Ebene und fördern zudem den Datenaustausch im Bereich Originalerhalt.
Ein zentrales Ergebnis bisheriger struktureller Netzwerkarbeit ist die Initiierung eines bundesweiten Expertennetzwerks zum Originalerhalt: Die KEK hat im Februar 2013 mit einem Schreiben, das über das Sekretariat der Kultusministerkonferenz (KMK) in die Länder ging, um Benennung von Länderexpert·innen für den Originalerhalt in Archiven und Bibliotheken gebeten. Parallel wurden von BKM Expert·innen in Bundeseinrichtungen benannt. Mit Hilfe dieses Netzwerks von Fachleuten kann die länder- und spartenübergreifende Informationslage verbessert und die zielführende Umsetzung strategischer Schritte vorgenommen werden. Der persönliche Austausch wird über das jährlich stattfindende Bundesweite Expertengespräch ermöglicht, das von der KEK in der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz veranstaltet wird.
Die Liste mit allen Expert·innen in den Ländern und den Einrichtungen des Bundes wird regelmäßig aktualisiert.
Die KEK veranstaltet jährlich eine Klausurtagung, in der sich Vertreter der drei Gremien (der BKK, der KLA und der Kommission Bestandserhaltung des dbv) gremien- und spartenübergreifend zu fachlichen Themen des Originalerhalts und der Überlieferungskooperation austauschen. Mehr Informationen zu den Gremien finden sich im Abschnitt Netzwerke.
Seit 2019 findet ein Arbeitstreffen mit Vertreter·innen der zuständigen Landesreferate für das Archivs- und Bibliothekswesen statt. In den Fokus genommen wird die Synchronisierung des BKM-Sonderprogramms mit den jeweiligen Landesprogrammen für den Originalerhalt. Damit bietet das Treffen dieser landesbehördlichen Ebene ein Forum, um sich über einschlägige Landesprogramme und deren Umsetzung bzw. Planung im Zusammenspiel mit der Bundesförderung auszutauschen.
Der Originalerhalt ist ein systemrelevanter Bestandteil der Überlieferungssicherung in Archiven, Bibliotheken und anderen Einrichtungen, die schriftliche Information aus Wissenschaft und Kultur archivieren und bereitstellen. Die Kernpunkte unserer strategischen Vorgehensweise sind in den Bundesweiten Handlungsempfehlungen (2015) formuliert. Neben einer Schadens- und Gefährdungsbilanz ist darin z.B. für die Sparte Bibliothek ein Verantwortungsgerüst zur Abstimmung der Mehrfachüberlieferung bei Beständen ab 1851 dargelegt bzw. definiert. Hierzu ergänzend gibt ein Phasenmodell Eckpunkte für eine bundesweite Regelung der Überlieferung vor. Zur bundesweit koordinierten Sicherung der schriftlichen Überlieferung erarbeiten wir in Zusammenarbeit mit Partner·innen Strategien und Konzepte. In folgenden Bereichen liegen dabei derzeit die Schwerpunkte:
Sowohl auf Bundes- als auch auf Länderebene existieren Programme und Initiativen zum Originalerhalt. Um alle von Zerstörung bedrohten Dokumente deutschlandweit nachhaltig und effektiv zu schützen, reichen die bestehenden, vielerorts lediglich kurzzeitigen Aktionen nicht aus. Originalerhalt kann langfristig nur auf einer bundesweiten strategischen Basis gelingen. Diese Grundlage erarbeitet die KEK. Dabei bauen wir auf einem integrativen Ansatz, um Synergieeffekte zu schaffen und um die parallelen Aktivitäten auf Länderebene zu synchronisieren. Zeitgleich bieten wir eine Plattform für den Austausch der Initiator·innen untereinander.
Teaserbild © Vereinigte Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz, Thomas Ziegler