Abklatsch
Unbeabsichtigtes Durchschlagen von gemalten oder gedruckten Farben auf die darüber- oder darunterliegende Seite innerhalb eines Buches oder eines Papierstapels. Oftmals sind lediglich einzelne Farben bzw. Pigmente die Ursache.
Akte
Geordnete Sammlung von abgelegten Schriftstücken des Geschäfts- oder Verwaltungshandelns. Häufige Aufbewahrungsform der in Archiven vorliegenden Informationen. Aufbau und Inhalt können sehr unterschiedlich sein.
Amtsbuch
Neben Urkunden und Akten eine eigene Schriftgutgattung in Archiven. Es handelt sich um amtliches Schriftgut zur Schaffung von Rechtssicherheit. Kirchenbücher zählen ebenso wie Stadtbücher zu den Amtsbüchern. Ältere Amtsbücher sind auch als Rotulus, also in Form einer Schriftrolle, erhalten.
Archivalie
Oberbegriff aller klassischen Gattungen von schriftlichem Kulturgut in Archiven, also für Akten, Amtsbücher, Nachlässe, Karten etc. Archivalien können auch in anderen Institutionen vorliegen, wenn der Bestand vorwiegend aus diesen Materialien besteht.
Archivbestand
Sämtliches Schriftgut, das als archivwürdig bewertet wurde. Vornehmlich vertreten sind Informationsträger wie Akten, Urkunden, Karten oder Pläne. Archivbestände können auch in Bibliotheken, Museen oder weiteren Einrichtungen bewahrt werden. Sie sind unikal und daher dauerhaft im Original zu erhalten.
Arsen
Chemisches Element, das zu den Halbmetallen zählt. Es tritt in farblich unterschiedlichen Formen auf und kann in erhöhter Konzentration gesundheitsschädigend bzw. tödlich sein.
Atlas
Sammlung thematisch, inhaltlich oder regional zusammenhängender geografischer Karten in Buchform oder in loser Folge. Auch Sammlungen von Bildtafeln aus einem Wissensgebiet in Buchform werden als Atlas bezeichnet.
Ausblutung
Unter Feuchtigkeitseinwirkung können Farbflächen oder Tintenschriften auslaufen und das Schriftbild, die Malereien oder Stempel schädigen. Bei der Massenentsäuerung kann dieser Effekt des Ausblutens als Nebenwirkung auftreten.
Ausstellung
Ausstellungen bieten die Möglichkeit, durch Objektpräsentationen über die Bedeutung des Originalerhalts zu informieren und ein Bewusstsein zu schaffen. Gegenstand können z. B. konkrete Restaurierungsprojekte sein.
Autograf
Von der Verfasserin oder dem Verfasser händisch angefertigte Schriftzeugnisse. Im Gegensatz zum Manuskript liegen Autografe grundsätzlich handschriftlich vor. Sie müssen kein komplettes Werk umfassen und können auch autografe Marginalien in einem gedruckten Buch bezeichnen.
Bauakte
Unterlagen im Zusammenhang mit der Errichtung und Bewahrung eines Gebäudes und aller damit zusammenhängender Prozesse. Dazu zählen Dokumente zu Beantragungen, Grundrisse, Bauzeichnungen etc.
Bauplan
Grafische Darstellung eines Bauvorhabens. Meist handelt es sich um eine technische Zeichnung der Bauplanung, die geometrische und/oder statische Informationen für die Bauausführung zeigt.
Baumwollband
Hilfsmittel, das z. B. für den Schutz eines Buchbands zum Einsatz kommt. Baumwollbänder verhindern das Aufsperren von Bänden oder Akten.
Bibel
Schriftensammlung heiliger Texte des Christentums. Besonders in mittelalterlichen Handschriften, Inkunabeln und Frühdrucken oft reich mit Buchmalereien und Holzschnitten verziert. Häufig vertreten sind auch Bände, die lediglich einzelne Bücher der Bibel enthalten oder Zusammenstellungen wie Evangeliare oder Psalter.
Bibliotheksbestand
Sämtliche Publikationen, Informationsträger oder Materialien, die bibliothekarisch erschlossen und öffentlich zugänglich sind. Konkret zählen dazu: handschriftliche oder gedruckte Bücher, Zeitschriften und Zeitungen, aber auch Autografen, Briefe oder Fotografien. Druckschriften sind häufig mehrfach überliefert, daher ist beim Originalerhalt ein kooperatives Vorgehen erforderlich.
Bilderdruckpapier
Für den Druck von Bildern verwendetes Spezialpapier, das zu den gestrichenen Papieren zählt, d. h. die Oberfläche ist mit einem Bindemittelauftrag, dem sog. Strich, veredelt. Der Vorteil dieser Veredelung ist die dadurch ermöglichte hohe Qualität der Detail- und Farbwiedergabe.
Blei
Ein giftiges Schwermetall, das häufig als Siegelmaterial verwendet wurde. Durch Korrosion können sich auf Bleisiegeln weißliche Beläge bilden, auch "Ausblühen" genannt.
Blockbuch
Druckwerk, bei dem die gesamte Seite von einem Holzschnitt und nicht unter Anwendung von beweglichen Lettern gedruckt wurde. Das Verfahren war besonders im 15. Jahrhundert verbreitet.
Blockentsäuerung
Standardisiertes Verfahren der Massenentsäuerung, bei dem fest formierte Objekte wie fadengebundene Akten oder gebundene Bücher mit holzschliffhaltigem Papier in einer nichtwässrigen Lösung entsäuert werden. Dabei wird gleichzeitig eine alkalische Reserve eingebracht, die den Säurefraß verlangsamt.
Buchbindearbeiten
In Abgrenzung zur Restaurierung oder Einbandrestaurierung beziehen sich Buchbindearbeiten lediglich auf die Reparatur der Bindung und Einbände von Druckwerken oder anderen gebundenen Objekten.
Buchmalerei
Im Gegensatz zu druckgrafischen Verfahren (Holzschnitt, Kupferstich) manuell ausgeführter künstlerischer Buchschmuck in Schriftrollen, gebundenen Handschriften und gedruckten Büchern.
Buchmalereien können, je nachverwendeten Pigmenten und Beschreibstoffen, von Farbfraß betroffen sein.
Brandschaden
Feuer oder große Hitze können zu gravierenden Schäden an Schriftgut führen oder es sogar vollständig zerstören. Eine umfassende Notfallvorsorge hilft, im Ernstfall schnell und zielgerichtet zu handeln. Restaurierungen können beschädigtes Schriftgut stabilisieren.
Brief
Persönliche Nachricht eines Senders an einen Empfänger, die meist postalisch übersandt wurde. Briefe lassen sich in Untergattungen wie Liebesbriefe, literarische Briefe, diplomatische Schreiben oder Feldpostbriefe einteilen.
Chronik
Darstellung geschichtlicher Ereignisse in zeitlich genauer Reihenfolge. Der Inhalt kann unterschiedliche, z. T. sehr lange Zeiträume umfassen.
Comic
Sequenzielle Erzählung in Bildern, die auch Textelemente enthält. Comics werden daher sowohl der Literatur als auch der bildenden Kunst zugerechnet. Ursprünglich wurden sie in Heftform oder als Comicstrips in Tageszeitungen veröffentlicht. Mittlerweile haben sich weitere Medienformate hinzugesellt, z. B. Bücher oder Fanzines.
Daguerreotypie
Das erste praktikable fotografische Verfahren in der Geschichte der Fotografie sowie das Produkt desselben. Die Aufnahme erfolgt hier mittels lichtempfindlicher Silberplatten, auf welchem das Bild mithilfe von Quecksilberdämpfen entwickelt und im Anschluss fixiert wird. Hierbei handelt es sich um ein sog. Positiv-Verfahren, d. h. es existiert nur eine Abbildung.
Dekontamination
Maßnahme zur Behandlung von gefährlichen Verunreinigungen wie Schimmelpilzbefall. Durch die Entfernung der Verunreinigungen werden sowohl das Kulturgut als auch die Mitarbeiterinnen und Nutzer geschützt. Nach der Behandlung muss eine fachgerechte Lagerung des gereinigten Schriftguts gewährleistet sein, um eine erneute Kontamination zu vermeiden.
Delaminierung
Entfernen einer Folie, die ursprünglich zum Schutz auf das Papier oder ein anderes Trägermaterial aufgebracht wurde. Diese Laminierung schädigt das Objekt im Lauf der Zeit, daher werden sie heute als Restaurierungsschäden bearbeitet.
Diapositiv
Ausschnitte eines Diafilms, die als Einzelbilder verwahrt werden. Der Diafilm bezeichnet einen fotografischen Film, bei dem die Abbildung auf eine Leinwand projiziert wird. Bei Diapositiven handelt es sich fast immer um Unikate.
Digitalisierung
Die durch einen Scan vorgenommene Überführung materieller Schriftstücke in eine digitale Form. Die Digitalisierung trägt zur Bestandserhaltung bei, indem die Originale seltener genutzt und Nutzungsschäden vermieden werden. Im Gegenzug sind im Vorfeld oft Restaurierungsmaßnahmen nötig, da der Scanvorgang sehr empfindliche oder sehr eng gebundene Originale schädigen kann. Mitunter verhindert der Zustand des Originals den Scan völlig.
Dissertation
Wissenschaftliche Arbeit zur Erlangung der Doktorwürde, die oft nur in sehr kleinen Auflagen erscheint. Besonders im 20. Jahrhundert wurden sie häufig durch Hektografie bzw. Ormig-Kopie oder ähnliche Verfahren vervielfältigt.
Druckschriftenbestand 1501-1850
Dieses Segment umfasst Druckschriften, die nach der Inkunabelzeit bis zum Aufkommen des industriell gefertigten Holzschliffpapiers entstanden und daher meist nicht vom Säurefraß bedroht sind. Sämtliche überlieferten Druckschriften dieses Zeitraums sind im Original zu erhalten.
Druckschriftenbestand nach 1850
Dieses Segment umfasst Druckwerke, die nach dem Aufkommen industriell gefertigten, holzschliffhaltigen Papiers entstanden, oft in hoher Auflage. Sie sind in großer Zahl vom Säurefraß bedroht. Bei Maßnahmen wie der Massenentsäuerung sind Priorisierungen und einrichtungsübergreifende Kooperationen sinnvoll.
Druckwerk
Oberbegriff für alle Druckerzeugnisse bzw. gedruckten schriftlichen Informationsquellen seit Beginn der Druckgeschichte. Hierzu zählen Blockbücher, Inkunabeln und Frühdrucke, aber auch Zeitschriften, Zeitungen, Plakate, Flugschriften oder andere Einblattdrucke.
Einband
Bildet mit dem Buchblock zusammen einen Kodex, also die klassische Buchform, und schützt den Buchblock. Ein Einband besteht in der Regel aus einem vorderen und hinteren Deckel sowie einem Buchrücken und ist über die Heftung mit dem Buchblock verbunden. Es gibt verschiedene Arten von Einbänden, etwa aus Holz, Leder, Pergament, Gewebe oder Pappe.
Einbandmakulatur
Fragmente aus fehlerhaften, verschmutzten, zerrissenen oder als entbehrlich eingeschätzten Handschriften oder Druckerzeugnissen, die als Material zur Verstärkung von Einbänden benutzt wurden. Meist bestanden sie aus Pergament. Entweder wurden sie im Buchrücken oder in mehreren Schichten übereinander in oder auf dem Deckel verarbeitet.
Einbandrestaurierung
Typische Formen der Einbandrestaurierung sind die Ergänzung von fehlenden Materialien oder ganzer Einbandteile wie Deckel oder Rücken. Auch die Befestigung von losem Einbandmaterial zählt dazu.
Einbandschaden
Bucheinbände sind oft großer mechanischer Belastung ausgesetzt und können mit der Zeit beschädigt werden. Häufig treten Schäden an Kanten oder Verzierungen des Einbands auf. Die Materialzusammensetzung und damit die Schadensausprägung ist vielfältig: Leder-, Pergament-, Gewebe- und Pappeinbände sind am häufigsten betroffen.
Einblattdruck
Ein einzelnes Blatt umfassendes Druckwerk. Der Inhalt ist vielfältig und meist ephemerer Natur. Beispiele sind politische Flugblätter oder für Werbezwecke verwendete Einblattdrucke. In der Frühen Neuzeit wurden Einblattdrucke oft mit aufwendigen Holzschnitten oder Kupferstichen versehen.
Einlage
Lose eingelegte Dokumente oder Gegenstände wie Zettel, Zeitungsausschnitte, gepresste Pflanzen oder Haarlocken in gedruckten Büchern, Briefen oder Handschriften, die auch Hinweise auf die Provenienz geben können.
Einzelblattentsäuerung
Behandlung einzelner Blätter aus Holzschliffpapier in einem wässrigen Entsäuerungsbad. Gleichzeitig wird eine alkalische Reserve eingebracht, die den Säurefraß verlangsamt.
Einzelblattentsäuerung (Mengenverfahren)
Standardisiertes und mechanisiertes Verfahren der Massenkonservierung. Holzschliffhaltige Einzelblätter werden in einem wässrigen Entsäuerungsbad behandelt. Gleichzeitig wird eine alkalische Reserve eingebracht, die den Säurefraß verlangsamt.
Eisengallustinte
Die seit dem 3. Jh. v. Chr. und noch bis ins 19. Jh. meistbenutzte Tinte. Die Eisengallustinte besteht u. a. aus Galläpfeln und Eisenvitriol (Eisensulfat). Die enthaltenden Eisenionen können oxidieren und Schwefelsäure bilden, die das Papier massiv angreift und das Schadensbild Tintenfraß verursacht.
Entmetallisierung
Das Entfernen von metallischen – und damit prinzipiell rostgefährdeten – Teilen aus Akten, also etwa Büroklammern und Heftklammern.
Erschließung
Im allgemeinen Wortsinn die Nutzbarmachung der in Archiv- und Bibliotheksbeständen enthaltenen Informationen durch ihre Ordnung und Verzeichnung. Als Ergebnis entstehen Rechercheinstrumente wie Findbücher oder werden die Daten in vorhandene (elektronische) Kataloge integriert.
Exlibris
Eigentumsvermerke in Büchern. Exlibris liegen meist in Form von eingeklebten Zetteln oder gestempelten Zeichen vor und sind häufig künstlerisch gestaltet.
Fachgerechte Lagerung
Die fachgerechte Lagerung von schriftlichem Kulturgut ist an feste Bedingungen geknüpft: So sind etwa Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Lichteinstrahlung nach den Vorgaben der DIN ISO 11799:2017-04 zu regulieren und regelmäßig zu kontrollieren. Auch Insektenbefall und Verschmutzungen müssen über Maßnahmen im Bereich Gebäudemanagement ausgeschlossen werden.
Fachkompetenz
Nur durch fachgerechten Umgang kann schriftliches Kulturgut optimal bewahrt, genutzt und konserviert werden. Die stetige Weiterentwicklung der Fachkompetenz durch Schulung oder den Transfer anwendungsbezogener Forschungsergebnisse ist daher eine Notwendigkeit des Originalerhalts.
Farbfraß
Veränderung von Farben, die mit Metallen versetzt wurden. Häufig vertreten ist z. B. Kupferacetat, ein Kupfersalz der Essigsäure, das auch als Grünspan bekannt ist. Grünspan kam besonders in Miniaturen oder Seitenrahmen in mittelalterlichen Handschriften als grüne Farbe zum Einsatz. Chemische Abbauprozesse können Papier oder Pergament als Bild- oder Schriftträger schädigen; die Folgen sind Korrosion oder das Herausbrechen der betroffenen Bereiche.
FID-Bestand
Bestände, die im Rahmen der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Fachinformationsdienste (FID) von wissenschaftlichen Bibliotheken erworben werden, sind im Original zu erhalten. Die FID bilden die Nachfolge der Sondersammelgebiete (SSG).
Film
Lichtempfindliches Aufnahmemedium einer analogen Kamera. Filme können aus unterschiedlichen Materialien bestehen und bedürfen besonderer Lagerungsbedingungen. Bei Filmrollen mit dem Bestandteil Nitrozellulose kann es z. B. bei falscher Lagerung zur Selbstentzündung kommen.
Flugschrift
Druckschrift in Form einer Broschüre oder eines Blatts zur Verbreitung besonderer Nachrichten, meist wurden sie in großer Auflage produziert und als Mittel der Massenagitation eingesetzt. Herausragende frühe Beispiele aus der Druckgeschichte sind die illustrierten Flugschriften aus der Zeit der Reformation und des Bauernkriegs (1517–1525).
Fotoabzug
Das über Entwicklung des Fotonegativs sichtbar gemachte Positiv in der Analogfotografie. Der Fotoabzug besteht aus einem Träger, einer Emulsion und einer lichtempfindlichen, bilderzeugenden Substanz. Diese Zusammensetzung bewirkt, dass Fotoabzüge empfindlich auf mechanische Belastung, Klimaschwankungen und Licht reagieren.
Fotografie
Produkt und Verfahren eines analogen Abbildungsverfahrens. Konkret wird dabei mittels einer Kamera über Lichtwellen auf lichtempfindlichen Schichten ein Bild chemisch festgehalten.
Fotonegativ
Der über Entwicklung sichtbar gemachte Negativfilm in der Analogfotografie. Einzelbilder dieses Negativfilms weisen Grauwerte oder Farben in umgekehrten Tonwerten auf. Wie alle Film-Medien bedürfen sie besonderer Lagerungsbedingungen bei möglichst niedriger Temperatur.
Forschung
Der langfristige Erhalt schriftlichen Kulturguts erfordert seine kontinuierliche Erforschung. Die hier gewonnenen Erkenntnisse helfen dabei, Schäden, Gefahren und Problematiken bei der Erhaltung von Materialien effektiv zu begegnen.
Fragment
In der Handschriftenkunde, Epigraphik und Papyrologie ist damit ein bruchstückhaft überliefertes Schriftstück bezeichnet. In Druckwerken des Mittelalters und der Frühen Neuzeit wurden Fragmente oftmals als Einbandmakulatur eingesetzt. Weiterhin zählen unvollendete künstlerische Werke etwa in literarischen Nachlässen zu den Fragmenten.
Fraßschaden
Auf einen biologischen Befall an schriftlichem Kulturgut zurückzuführender Schaden. Tiere oder Mikroorganismen beschädigen Schriftgut, indem sie sich vom Beschreibstoff selbst oder von den Einband- und Schutzmaterialien ernähren. Farb- und Säurefraß sind hiervon zu unterscheiden: Bei diesen Schadensbildern handelt es sich um chemische Abbauprozesse, deren Ursache in der Materialität selbst liegt.
Frühdruck
Zeitlich unmittelbar im Anschluss an die Inkunabelzeit hergestellte Drucke, auch als Postinkunabeln bezeichnet. Im engeren Sinne sind also Druckwerke ab dem 1. Januar 1501 gemeint. Die historische Einordnung als Frühdruck endet zwischen 1520 und der Mitte des 16. Jahrhunderts. Damit zählen Druckwerke ab 1550 in der Regel nicht mehr dazu.
Gefriertrocknung
Eine mögliche Erste-Hilfe-Maßnahme bei akuten Wasserschäden. Feuchtes bzw. nasses Schriftgut kann durch die Gefriertrocknung bei Unterdruck z. B. vor Schimmelpilzbefall und daraus resultierenden zusätzlichen Schäden geschützt werden.
Glas
Als Werkstoff kommt Glas in verschiedenen Zusammensetzungen vor. In Archiven und Bibliotheken kann es die materielle Grundlage von Objekten wie Glasplattennegativen bilden oder als Schutzverpackung in Form von Verglasung eingesetzt werden. In beiden Fällen sind besondere Anforderungen an die Lagerungsbedingungen gestellt.
Glasplattennegativ
Glas war eines der ersten Trägermaterialien der analogen Fotografie. In diesem frühen Verfahren werden die Fotoplatten mit einer lichtempfindlichen Fotoemulsion beschichtet, die die Negativabbildung ermöglicht. Je nach Verfahren ist die fotografische Schicht auf Glas berührungsempfindlich oder löst sich infolge von Alterungsprozessen von der Glasplatte ab.
Gold
Ähnlich wie Silber wird das Edelmetall Gold zur Verzierung kostbarer Prachteinbände verwendet. Auch in der Buchmalerei kommt (Blatt-)Gold mitunter zur Anwendung.
Grafik
Oberbegriff aller bildlichen Darstellungsweisen. Als Grafik werden sowohl druckgrafische Verfahren wie Holzschnitt, Kupferstich oder Lithografie bezeichnet, als auch künstlerische Handzeichnungen oder technische Darstellungen wie Diagramme oder Baupläne.
Großformat
Objekte, die aufgrund ihrer großformatigen materiellen Ausprägung besondere Anforderungen stellen, werden als Großformate zusammengefasst. Karten, Lehrtafeln, Plakate oder großformatige Bände zählen zu den häufigsten Großformaten in Archiven und Bibliotheken
Grundbuch
Öffentlich zugängliche Schriftstücke, in denen Besitzrechte an Grundstücken rechtssicher verzeichnet sind. Im Mittelalter wurden diese Informationen in Urbaren und Stadtbüchern festgehalten.
Grundriss
Abstrahierte, zeichnerisch dargestellte, zweidimensionale Abbildung einer räumlichen Gegebenheit. Grundrisse werden meist als technische Zeichnung für Gebäude, Gebäudeteile oder auch Maschinen erstellt.